Monticello – Monument Valley – Tuba City – Flagstaff
Hi Folks!
Yá`át´ééh ; so werden im Land der Navajo die Touristen willkommen geheißen. Das mit fast 70.000 km² größte Reservat der USA liegt im Nordosten von Arizona und reicht bis nach Utah, Colorado und New Mexico. In einer flachen, kargen Wüsten-landschaft erheben sich die aus der Werbung und den Kinofilmen bekannten roten Tafelberge des Monument Valley. Diese abgelegene Ecke gehört für uns ohne Zweifel zu den spektakulärsten und fotogensten Landschaften der USA. John Ford hat hier viele Filme gedreht, so auchden ersten Western mit John Wayne „Stagecoach“. Aber auch Thelma und Louise und viele Fernsehserien wurden im Monument Valley produziert. Die Kehrseite; die meisten Navajos sind auf den Tourismus angewiesen, um zu überleben. Im Reservat gibt es kaum Geschäfte oder Unternehmen; Armut und Alkohol-abhängigkeit sind ein großes Problem.
Ausgerechnet hier bemerkt Hilde eine Sollbruchstelle an ihrem Multi-Ladegerät. Kleine Batterien für unsere Taschenlampen konnten weiter geladen werden, es funktionierte aber nicht mehr für die Akkus unserer Kamera. Also, Strom sparen, weniger fotografieren, optimistisch bleiben und eine richtige Stadt ansteuern.
Auf uns warten neue Herausforderungen. Der Wind nimmt zu, kommt meistens von vorne und die Etappen werden länger; weil wir in Arizona auf dem Weg zum Grand Canyon kaum Zeltmöglich-keiten am Straßenrand finden. Hinzu kommt ein unglaublicher Verkehr, vergleichbar mit unseren Autobahnen. Und das nervt ganz schön. Nach Tuba City kommen wir auf einer Distanz von 100 km auf die stolze Durchschnittsgeschwindigkeit von 10,6 km per Stunde. Am Ende eines langen Tages nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir eine völlig ausgebuchte Stadt. Wie so oft treffen wir auf hilfreiche Menschen. Navajos laden uns ein und wir bauen das Zelt im Garten auf.
Für uns eine spannende Geschichte. Von den Kindern bis zu den Großeltern waren alle gleichermaßen an uns interessiert wie wir an ihnen. Gelernt haben wir den Unterschied zwischen Hopi und Navajo. Die einen tanzen links herum, die anderen rechts herum. Keep life simple.
Seit ein paar Tagen treffen wir immer mal wieder auf zwei charmante Weltenbummler. Magda und Monika reisen in einem VW-Bus durch die USA (sind aber überall in der Welt zu Hause). Von den Mädels können wir noch ne Menge lernen. Haben einen schönen Abend mit ihnen in Cameron verbracht.
Wir haben auch schon mal einen Platten, manchmal drei auf einen Streich; unglaublich. Hauptursache sind entweder kleinste Metallsplitter, die LKW-Reifenzusammenhalten oder klitzekleine Dornen, die wir mit einer Pinzette entfernen.
Auf der letzten Etappe zum Grand Canyon geht nicht mehr viel, 55 km bergauf bei heftigem Gegenwind (40 km) reisen wir in „Schiebegeschwindigkeit“; junge, sportliche Mountainbiker trampen mit Fahrrad und Gepäck und erreichen den NP zwei Tage früher. Wir verstehen nicht, warum manche so früh aufgeben. Schweißtreibend erleben wir Landschaften viel intensiver und können es auch genießen. Wir bleiben drei Nächte im NP und genießen die grandiose Landschaft.
Viel Spaß mit unseren Bildern.