Welcome to Utah!

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Garden City – Logan – Ogden – Green River – Moab – Monticello

Hi Folks,
kurz vor dem Winterschlaf und dem ersten Schnee haben wir uns aufgerafft und klettern bei 8° über den Beaver Mountain und freuen uns auf dem Pass über das Gebäude der Touristeninformation; für uns der perfekte Platz für eine windgeschützte Mittagspause. Andere Extremsportler haben es härter getroffen. Die sind Freitag in Logan gestartet und laufen 160 km (bei Schnee und Matsch) ohne Mittagspause auf Waldwegen. Zu unserer großen Freude klart es auf und wir erleben eine grandiose Canyonlandschaft, schneebedeckte Bergspitzen und einen bunten Blätterwald. Völlig entspannt kommen wir nach einem 40 km langen Downhill in Logan an, wo wir von Tyler mit einem üppigen Abendessen verwöhnt werden. Tyler ist unsere zweite warm shower auf dieser Tour. Er hat sich rührend um uns bemüht. Sonntag haben wir uns mit seinen Freunden in einer Bäckerei zum Frühstück verabredet. Mit den bepackten Rädern fallen wir überall auf. Und so gab es noch ganz viele Abschiedsphotos und ein frisch gebackenes Brot vom Bäcker. Anschließend hat uns Tyler auf den richtigen Weg geführt und auf Nebenstraßen rund 30 km begleitet. Natürlich war es nicht die von uns geplante Route sondern eine „you have to“. Kurz zusammengefasst, die neue Tour war viel interessanter, weniger Autoverkehr, aber steinig und im Downhillbereich mit Schiebepassagen. Umgekehrt hätten wir diese Tour nicht fahren wollen.
Nicht zur Landschaft passte, das die Avon Range für den Schießsport genutzt wird. An jeder Ecke parkten Autos und es wurde am Straßenrand professionell unter Anleitung mit Handwaffen trainiert. So richtig sicher fühlten wir uns nicht. Die Einheimischen drücken es anders aus: Jeder besitzt eine Waffe; alle gehen sie verantwortungsbewusst damit um.Kurz vor Sonnen-untergang, immer noch auf der Suche nach einem Zeltplatz, werden wir von Caroline und Mike (Triathleten) auf der Straße eingesammelt. Die beiden haben sich doch tatsächlich Gedanken um uns gemacht und sich gefragt, wo wir um diese Uhrzeit noch hinfahren. Wir dürfen unser Zelt im Garten aufstellen. Wir haben eine ganze Weile wie gute Freunde zusammen gesessen, gegessen und ein Glas Rotwein getrunken. Der Abschied am nächsten Morgen dauerte entsprechend lange. Immer wieder fragen wir uns: Könnte so etwas auch bei uns in Deutschland passieren? Wir wünschen uns das sehr. Ein wunderschönes Wochenende!
Salt Lake City umfahren wir smart mit dem Frontrunner (lokale Eisenbahn), weiter geht es auf einer stark befahrenen Straße nach Moab, Utah, dem Bikerparadies. Uns gefallen die Nationalparks, aber in Anbetracht der ausgebuchten Zeltplätze haben wir sehr begrenzte Möglichkeiten für ausgedehnte Wanderungen. Es gibt in den National Parks leider keine Bikerplätze. Für nicht reservierbare Zeltplätze reisen wir in der Regel zu spät an. Wer zuerst kommt, erhält den Platz und darf 14 Tage bleiben. Wie auch immer, wir haben das Beste gesehen. Mit unseren Freunden aus Mettmann haben wir ausgiebig den Arche NP erkundet und einen wunderschönen Tag im Canyon NP verbracht. Canyonland NP hat uns stark inspiriert. Wüstenlandschaft mit rotem Sand und tollen Sandsteingebilden, steilen Felswänden und weiteren Felsformationen wie Canyons, Spalten, Steinbögen etc. Und das alles bei Sonnenschein. Wir haben uns für die Needles im Canyon NP entschieden – ein Tipp von Joey aus SLC – weil dieser Teil des Parks weniger Touristen anzieht, vieles ist nur mit Geländewagen oder auf ausgedehnten Wanderungen zu besichtigen.. Unsere geplante, lange Wanderung mussten wir nachmittags abbrechen, weil wir vor Begeisterung getreu unserem Motto slow-cycling nicht weiter gekommen sind. Gerne wären wir länger geblieben, mangels Zeltplatz im NP haben wir uns für eine Panoramastraße entschieden und kurz vor Einbruch der Dunkelheit unser Zelt abseits der Straße aufgebaut. Nach dem Essen hören wir eine Stimme. Laut und deutlich vernehmen wir: „Das Zelten im Canyon ist verboten“. Kam die Stimme aus einem vorbeifahrenden Auto? Kurz darauf wieder die Stimme. Und siehe da, Hilde`s Navi hat sich zu Wort gemeldet: No GPS-Signal. So ist das mit der Wahrnehmung. Wir stellen verbotswidrig das Zelt auf und fühlen uns ertappt. Aufgewacht sind wir bei -4°; die feuchten Tücher tief gefroren, waschen ist völlig überbewertet. Das Feuerzeug haben wir in der Hosentasche vorgewärmt, das Wasser aus dem Wassersack gefror im kalten Kochtopf, Barbara träumte von einem Frühstück im Zelt. Das Wunderbare ist, wir haben kalte Nächte aber sonnige Tage und auch an diesem Morgen kam bald die Sonne zum Vorschein.
Es sind die vielen kleinen Begegnungen, die unser Nomadenleben so bereichern und natürlich die unzähligen Passüberquerungen. Besonders hoch im Manti-La Sal National Forest 8.766 ft.
Zur Zeit ruhen wir ( Servicetag für Hilde) in Monticello auf einem Campingplatz, unser Vermieter ist ein kleiner „John Wayne“, der Zweitschnellste weltweit am Abzug.
Thanks to Tyler, Caroline and Mike for their hospitality and warm welcome.
Und nicht zu vergessen unsere Freunde aus Mettmann, die uns mit Ersatzteilen versorgt haben und spontan einen Extratag mit uns verbracht haben. Besonders schön halten wir die Canyonwanderung in Erinnerung.
Viel Spass mit unseren Fotos.

 

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