Sehnsuchtsorte

Auf den Spuren der Goldgräber

Beitragsbild Tombstone

Hi Folks!
Über den Klondike Hwy sind wir mit Abstecher rund 900 km von Dawson City nach Skag-way geradelt. Der Hwy ist über weite Strecken recht eintönig, zu viele Tannenbäume.
Südlich von Whitehorse beindruckt uns die Seenlandschaft, der smaragdgrüne Emeraldlake, der Foxlake und viele andere. Carcross ist ein Eldorado für Mountanbiker mit einer schicken historischen Altstadt. Von hier ging es weiter über den White Pass nach Skagway. Eine traumhaft schöne Landschaft, die uns tief berührt. Abends sitzen wir allein am See, schlagen das Zelt auf und geniessen Zeit und Raum. Ähnlich erging es uns im Tombstone NP/Dempster Hwy. Manchmal ist die Landschaft so überwältigend und intensiv, dass wir das Gefühl haben, eins zu sein mit der Natur. Mehr Zufriedenheit und Gelassenheit geht kaum. Die Erinnerung an diese ergreifenden Momente hilft uns bei anstrengenden oder monotonen Strecken. Aufgehoben haben wir uns den Dempster bis Inuvik, wir haben kurz überlegt, weiter zum Polarkreis zu fahren; allein, es fehlte wie so oft am Essen. Waren schlichtweg nicht auf eine so wunderschöne Landschaft vorbereitet. Wer es versuchen möchte, in Dawson City kann man kostenlos ein Essenspaket aufgeben für Eagle Plains (halbe Strecke).
Skagway sieht sehr herausgeputzt aus, umringt von Bergen und Gletschern. Wir haben zwei Wanderungen unternommen, davon eine sehr anspruchsvolle. Und was sollen wir sagen; uns quält ein fürchterlicher Muskelkater, das Gehen fällt uns schwer. Deshalb verbringen wir mal wieder einen Regentag im Cafe und amüsieren uns über andere Touristen. Täglich legen vier riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen an und spucken pro Schiff bis zu 3.000 Touristen aus, die bei jedem Wetter Eisenbahnfahrten , Helicopterflüge buchen oder mit Schlittenhunden spielen wollen und unglaublich viel einkaufen. Ohne diese Touristen wäre der Ort eine Geisterstadt wie so viele andere Golgräberorte.
Wir haben eine interessante Erfahrung gemacht. Manchmal gehen Wünsche in Erfüllung, ohne, das wir sie ausgesprochen haben. Für den Tombstone fehlte Essen und Benzin für einen Extratag. Wir sind gleichwohl geblieben; sitzen morgens im strömenden Regen in der Kochhütte und abreisende Biologen bieten uns unaufgefordert ihre übrig gebliebenen zwei Fertigessen an. Kurz darauf bietet uns ein anderer Camper seine Benzinreste an, weil er die im Flugzeug nicht befördern darf. Da wurde unser Mut belohnt!
Diese Nacht gehen wir auf die Fähre nach Prince Rupert. Die Inside Passage steht schon lange auf unserer Wunschliste. Auf dem Zeltplatz haben wir ein amerikanisches Ehepaar gesprochen, dass die Inside Passage gepaddelt ist. Über 45 Tage immer wieder Regen und ausgestattet mit selbst zubereitetem und getrocknetem Essen für die ganze Zeit. Sehr bewundernswert. Aber auch die einzige Möglichkeit, sich auf so einer Tour bewusst zu ernähren. Die Winterabende in Alaska sind zum Glück sehr lang. Beide im Ruhestand, leben seit 20 Jahren in Alaska und bieten immer noch in den Sommermonaten Kajak-und Outdoorkurse an. Ein super Rentnerleben.
Alaska, wir kommen wieder, for sure.

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